Juliana Fanjul wurde in Mexiko geboren und kehrt nach dem Tod ihrer Großmutter nach Jahren dorthin zurück. In der bürgerlichen Wohnung, die geräumt werden muss, trifft sie auf Remedios, die seit über zwanzig Jahren für die Familie arbeitet und der niemand ihr Beileid ausgesprochen hat… Remedios, Dolores, Lupita… In den letzten zwanzig Jahren haben sich diese Hausangestellten mit Leib und Seele für das Wohlergehen ihrer Chefs eingesetzt, ohne dafür eine echte Anerkennung zu erhalten. Die mittlerweile erwachsene Juliana Fanjul versucht mit ihren Waffen als Filmemacherin, das fragile soziale Gleichgewicht mit diesen Frauen, die sie aufwachsen sahen, wiederherzustellen. Eine sehr sanfte Geste, die schmerzhafter wird, wenn sie ihre mögliche Verantwortung für ihre Unsichtbarkeit hinterfragt. Es ist schwer, nicht an einen der größten literarischen Erfolge der letzten Jahre zu denken: Gute Geister, Kathryn Stocketts erster Roman, in dem eine junge weiße Frau ihren schwarzen Kindermädchen im Mississippi der 1960er Jahre das Wort erteilt. Hier übertrifft die Realität die Fiktion. Muchachas ist das Werk einer engagierten Filmemacherin.